Mitzählen lohnt sich

Bei den meisten Spielen ist es unerlässlich, dass ich jederzeit weiß, wo ich oder mein Gegner stehen, das heißt wer wieviele Augen erhalten hat.

Leider fällt es vielen Spielern schwer, die Karten mitzuzählen (oder sie haben einfach keine Lust dazu). Umso ärgerlicher ist es dann, wenn ein Spiel verloren geht, weil ein Spieler nicht weiß, dass wir das Spiel gewonnen hätten, wenn er die Dame des Alleinspielers gestochen hätte statt sie laufen zu lassen.

Man sollte sich frühzeitig angewöhnen, bei allen Spielen die eigenen Stiche oder die der Gegenspieler mitzuzählen. Auch bei vermeintlich sicheren Spielen kann schnell die Situation entreten, dass Gewinn oder Verlust davon abhängt, dass ich genau weiß, wer wie viele Augen hat.

Als Alleinspieler habe ich dabei die Wahl: Zähle ich meine Augen oder die der Gegenspieler. Wofür ich mich entscheide hängt vom Spiel ab. Geht es z.B. darum, dass die Gegenspieler Schneider werden können, dann werde ich deren Augen mitzählen. Bei Spielen, bei denen es mir ums Gewinnen geht, werde ich eher die eigenen Augen zählen.

Spiele ich allerdings z.B. einen Grand, bei dem ich die Gegenspieler frühzeitig an den Stich lasse, dann zähle ich deren Augen mit, damit ich mich besser entscheiden kann, ob ich einen Stich mitnehme oder abwerfe.

Als Gegenspieler habe ich es da einfacher. Ich kann nur die eigenen Augen zählen, da ich nicht weiß, was der Alleinspieler gedrückt hat.

Aber egal, wie ich mich entscheide: Hauptsache ich zähle überhaupt die Augen. Wenn ich am Tisch merke, dass ein Spieler nicht mitzählt (was bereits nach wenigen Spielen der Fall sein dürfte), dann ändere ich sofort meine Spielweise. Ich reize offensiver, da sich meine Chancen, als Alleinspieler zu gewinnen, deutlich verbessern. Und als Gegenspieler weiß ich, dass ich mich leider insbesondere im Endspiel nur bedingt auf meinen Partner verlassen kann.

Aus genau diesem Grund kann es vorteilhaft sein, dass die Gegenspieler nicht sofort merken, dass ich die Augen mitzähle. Wenn ich jeden Stich fünf Minuten anstarre, bevor ich ihn umdrehe und sich dabei meine Lippen bewegen, dann wissen die Gegenspieler sofort, dass ich bei meinem Spiel Probleme bekommen kann und werden sich entsprechend darauf einstellen. Lautes Mitzählen ist ohnehin verboten.

 

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