Das Skat-Special 2012 1. Advent

Wir wollen in diesem Jahr ein kleines Advents-Special anbieten. An den vier Advent-Sonntagen werden wir jeweils eine Skataufgabe hier im Blog veröffentlichen.

Wir nehmen Lösungsvorschläge für diese Aufgaben entgegen und werden dann am Ende unter den Teilnehmern, die alle vier Aufgaben gelöst haben, Preise auslosen, z.B. 50 Euro für das Spielerkonto und eine Premium-Mitgliedschaft.

Einsendeschluss für alle vier Adventrätsel ist der 31.12.2012.

Damit nicht versehentlich die Lösung der Aufgabe als Kommentar gepostet wird, ist bei den Skataufgaben die Kommentarfunktion ausgeschaltet. Wir werden Kommentare dann nach der Auslosung wieder zulassen.

Skataufgabe zum 1. Advent 2012

Der Alleinspieler in Hinterhand hat nach der Skataufnahme folgendes Blatt auf der Hand:

Kreuz BubePik BubeHerz BubeKreuz AssKreuz 9Kreuz 8
Kreuz 7Pik AssPik 8Pik 7Herz AssKaro 10

Frage 1: Welche Karten muss er drücken, um seinen Grand unabhängig von der Kartenverteilung sicher zu gewinnen?

Frage 2: Was muss der Alleinspieler drücken und spielen, wenn er sich in Mittelhand befindet, um sein Spiel unabhängig von der Kartenverteilung sicher zu gewinnen?

Schickt Eure Lösungen bitte an adventspecial@skat-online.com.

 

Skat kann so grausam sein

Schonmal sowas erlebt? Ein Turnier über 8 Serien, erste Serie. Da sitzt man eine Weile ohne einmal 18 sagen zu können, bekommt dann endlich in Spiel 12 ein halbwegs brauchbares Spiel und muss sich auch noch mühsam den Sieg erkämpfen. Am Ende winken für die schwer erarbeiteten 62 Augen ganze 27 Punkte für das gewonnene Karo ohne zwei. Und der Typ, der einem gegenüber sitzt und bislang eher durch blöde Sprüche als durch gutes Skatspiel aufgefallen ist, knallt anschließend in vier Spielen drei Grands raus, zwei davon mit Schneider. Am Ende der Serie verlässt er mit über 1.500 Punkten den Tisch, während man selbst froh sein kann, noch 800 Punkte gerettet zu haben.

Skat kann richtig unfair sein. Ein Karospiel zählt weniger als ein Kreuzspiel, ein Karospiel ist deswegen aber nicht einfacher zu spielen als ein Kreuzspiel, die Farbe macht beim Spiel überhaupt keinen Unterschied.

Noch gravierender ist der Unterschied zu Grandspielen. Grands sind a) sehr teuer (Grundwert 24) und werden b) viel weniger verloren als Farbspiele.

Ich habe mir aus unserer Turnierdatenbank mal alle Spiele der letzten Wochen rausgesucht. Von 70.630 Kreuzspielen wurden 15.871 verloren. Das entspricht einer Quote von 22%. Von 108.164 Grands wurden hingegen gerade einmal 9.403 Stück verloren, also nicht einmal 9%.

Ich persönlich finde (das lässt sich leider nicht so einfach mit Zahlen untermauern), dass Grands auch deutlich einfacher zu spielen sind. Die meisten Grands sind genau dann schwierig, wenn sie nicht geplant waren, sondern nur deswegen gespielt werden, weil ein Bube im Skat das Farbspiel unmöglich gemacht hat. Viele Grands sind einfach so stark, dass sie unverlierbar sind. Nicht selten sieht man Farbspiele mit 7 Trumpf und guter Beikarte umgehen, während ein Grand mit 4 eigentlich nur dann verloren wird, wenn der Spieler nicht erkannt hat, dass er gar keinen Grand auf der Hand hat.

Also warum werden beim Skat die Spiele belohnt, die am Einfachsten zu spielen sind? Natürlich freut man sich über einen Grand Ouvert, er ist so selten, dass viele Spieler noch nie einen gespielt haben, aber wenn man ihn hat ist spielerisches Können nicht gefragt.

Klar, Skat ist kein Bodenturnen. Es gibt keine Jury, die nach einem Spiel bewertet, wie gut der einzelne Spieler gespielt hat und anschließend Punkte in der B-Wertung verteilt. Bei der erwähnten Serie hätte ich mir aber gewünscht, es wäre so.

Die Frage ist jetzt, ob das so schlimm ist. Natürlich ist es ärgerlich, wenn ich mein einfaches Herz nicht bekomme, weil ein anderer Spieler ein einfaches Pik reizt. Und natürlich ist es ärgerlich, wenn ich mir das süffisante Grinsen von dem Spieler gegenüber anschauen muss, der tatsächlich der Meinung ist, weil er einen Oma-Grand nach dem anderen bekommt wäre er ein guter Skatspieler.

Denn irgendwann habe ich auch einen Lauf. Und über den freue ich mich. Das setzt eine ganze Menge Endorphine frei. Und bei einem Grand Ouvert freuen sich in der Regel auch die Mitspieler für den Glückspilz mit, und das nicht nur wegen der Runde, die er dann ausgibt.

Bei einem Turnier über 8 Serien oder im Liga-Spielbetrieb sind es genau die schwierigen Spiele, die den Unterschied machen. Je mehr Spiele gespielt werden desto wahrscheinlicher ist es, dass ich genau so viele „Omas“ hatte wie meine Gegenspieler. Wenn meine Gegenspieler aber das schwierige Karo ohne 2 verlieren, das ich gewonnen habe, dann wird sich das am Ende im Ergebnis widerspiegeln. Nicht umsonst sieht man bei großen Turnieren immer die selben Gesichter an den (gesetzten) vorderen Tischen. Und mein Grinsemann aus der ersten Serie, der durfte nach seinem Lauf mal kurz testen, wie gut die Luft an den Tischen mit der einstelligen Tischnummer ist. Lange aufgehalten hat er sich dort nicht.