Skat im Schonwaschgang

Wir hatten vor einiger Zeit ein Spiel des Monats. Eigentlich war es kein besonders gutes Spiel, der Monat hat leider nicht viel hergegeben und die Auswahl war nicht groß. In dem Spiel wurden sehr viele Fehler gemacht, sowohl von den Gegenspielern als auch vom Alleinspieler.

Dennoch war das Spiel sehr interessant. Denn es zeigte eine ziemliche Unart beim Skatspielen. Der Alleinspieler hatte eigentlich keine Gewinnchance. Er hatte zwar die drei alten Bauern, aber vier Luschen in der Beikarte. Dennoch sind die Gegenspieler fast Schneider geworden, denn sie haben es das ganze Spiel über vermieden, auch nur eine einzige Volle anzufassen. Der Alleinspieler konnte sich seiner schlechten Beikarte sehr günstig entledigen.

Leider ist das keine Seltenheit. Aus lauter Angst, man könnte dem Alleinspieler zu viele Augen zum Stechen geben, wird dem Alleinspieler jede Gelegenheit gegeben, sein Blatt zu säubern.

Natürlich kann es manchmal wichtig sein, seine Vollen zu schonen. Hat man z.B. keine oder wenig Trumpf oder ist man eine Farbe frei, dann kann es richtig sein, seine Vollen zum Schmieren für den Partner aufzuheben.

Aber gerade im genannten Spiel des Monats hatten die Gegenspieler eigentlich kein Problem, die richtige Taktik zu finden. Jeder der Gegenspieler hatte alle Farben (wenigstens zwei Karten in jeder) und zwei bzw. drei Trumpf. Die Vollen können also nur dann eingebracht werden, wenn der Alleinspieler die jeweilige Farbe bekennen muss. Hätten die Gegenspieler ihre Vollen durchgespielt, hätten sie längst gewonnen, bevor der Alleinspieler überhaupt an den Stich gekommen wäre.

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